Psychotherapie
Psychotherapie-Reform
Seit dem 01.04.2017 greift die Strukturreform der psychotherapeutischen Versorgung. Diese bringt einige Veränderungen mit sich, die ich unter folgendem Link kurz zusammenfassen möchte.
Was ist Psychotherapie?
Ausübung von Psychotherapie im Sinne des Psychotherapeutengesetzes §1 (3) ist »jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist«.
Psychotherapie ist also ein Sammelbegriff für alle Formen psychologischer Verfahren, die auf die Diagnose und Behandlung psychischer Krankheiten zielen. Diese Verfahren müssen mit wissenschaftlichen Methoden überprüft worden sein und dabei ihre Wirksamkeit gezeigt haben. Es existieren unterschiedliche Formen von Psychotherapie, z. B. Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse.
Psychotherapie – ja oder nein?
Psychische Probleme können vielerlei Gestalt annehmen:
- Hatten Sie schon einmal einen Angstanfall, bei dem Sie ganz plötzlich von starker Angst oder Unruhe überfallen wurden? Und machen Sie sich nun viele Gedanken, wieder einen solchen Angstanfall zu erleben?
- Hatten oder haben Sie ausgeprägte Ängste, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, in Gegenwart anderer zu reden, zu essen oder zu schreiben?
- Sind Sie seit zwei Wochen oder länger anhaltend niedergeschlagen und deprimiert? Sehen Sie pessimistisch in die Zukunft oder haben Sie Ihre Lebensfreude verloren?
- Haben Sie jemals ein außergewöhnlich schreckliches oder bedrohliches Ereignis erlebt, unter dessen Nachwirkungen Sie z. B. in Form von Träumen leiden?
- Litten oder leiden Sie unter Gedanken, die unsinnig oder ängstigend sind und sich immer wieder aufdrängen, auch wenn Sie es gar nicht wollen? Oder gibt es bestimmte Dinge, die sie immer wieder tun müssen, weil Sie befürchten, dass ansonsten etwas Schlimmes passiert?
- Haben Sie sich jemals über mehrere Monate hinweg große Sorgen darüber gemacht, wieviel Sie essen oder zu dick zu sein? Hat Ihnen schon einmal jemand gesagt, dass Sie zu dünn seien?
- Nehmen Sie schon über längere Zeit Beruhigungs-, Schlaf- oder Schmerzmedikamente ohne ärztliche Verschreibung oder in höherer Dosierung als verschrieben?
- Gibt es bestimmte Situationen oder Orte, die Sie grundsätzlich vermeiden oder nur unter großer Anspannung aufsuchen, wie z. B. öffentliche Verkehrsmittel oder Menschenansammlungen?
- Haben oder hatten Sie Selbstmordgedanken?
- Fällt es Ihnen sehr schwer, sich zu organisieren und zu konzentrieren?
- Fügen Sie sich selbst absichtlich Verletzungen zu?
- Haben Sie Angst vor oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr?
- Haben und hatten Sie einschränkende körperliche Beschwerden und Krankheiten, für die keine befriedigende Erklärung gefunden werden kann?
Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantwortet haben, kann dies ein Hinweis auf das Vorliegen einer psychischen Störung, wie z. B. einer Depression oder Angststörung sein. Konsultieren Sie im Verdachtsfall jedoch immer einen Arzt oder Psychotherapeuten. Kein Fragebogen und keine Internetseite kann die Diagnose durch einen Fachmann ersetzen!
Grundsätzlich gilt: Wenn Sie nicht sicher sind, ob es sich bei Ihrem Problem um eine therapiebedürftige psychische Störung handelt, vereinbaren Sie einen Termin bei einem Psychotherapeuten, Psychiater oder Ihrem Hausarzt, um dies im persönlichen Gespräch zu klären.
